How to build a universe that doesn't fall apart two days later
Verpackungsdesign für den peruanischen Chocolatier Death by Xoko.
How to build a universe that doesn’t fall apart two days later
Installation, 2018
Es gibt wohl nichts Fragileres als ein Universum. Auch wenn ein Kosmos, eine eigene Welt, in den Gedanken eines Einzelnen oder den Übereinkünften einer Gruppe, lange Zeit beständig in sich abgeschlossen existieren kann, ist eine Öffnung dieses Universums auf ein Außen nicht nur Bedingung seiner Lebendigkeit, sondern bietet auch Angriffsfläche. Wie also schafft man es, zu mehreren an einem Entwurf für ein Zusammenleben weiterzudenken, der gerade die Verschiedenartigkeit unserer Wahrnehmung von Realität berücksichtigt, und dabei doch eine Kontinuität der gemeinsamen Auseinandersetzung zu erreichen?
«How to build a universe that doesn’t fall apart two days later» verfolgt das Ziel, jeden Einzelnen von uns mit einer Passage aus einem Text zu konfrontieren, diese in unseren Kopf einzuarbeiten, uns damit aber gerade nicht ideologisch auf eine bestimmte Botschaft einzuschwören, sondern dazu zu bringen, uns zu ihrem Inhalt zu verhalten, eine Haltung zu ihr einzunehmen und sie weiterzudenken.
Aufgeteilt auf die verschiedenen Köpfe der Besucher_innen und somit immaterialisiert als zusammenhängendes Ganzes, tritt der zerstreute Text in ein Spannungsverhältnis zu seiner potentiellen Beständigkeit, die er gerade als dezentrales Netz aus den Spuren seiner Präsenz in unserem Gedächtnis gewinnt. Niemand unter den Besucher_innen wird den Text als Ganzen überblicken, das Universum bleibt unabgeschlossen. Ob wir Verbindungen zwischen den Fragmenten und Anschlüsse zu unserem eigenen Zusammenleben mit anderen herstellen, bleibt uns überlassen.
In Zusammenarbeit mit Ia Tanskanen
4/5 + 6/5/2018 Frankfurter Kunstverein, Festival der jungen Talente